Liebe Leserinnen, liebe Leser
Kurz vor Erscheinen der Edition 119 DE wurde ich aufmerksam auf »revolutionäre« Umtriebe in dem französischen Verband um Christian Tissier, der FFAAA. Aber auch in der FFAB rumorte es, was mich beim Lesen der angestrebten »Verbesserungen«, aber keineswegs an 1789 denken ließ …
Aber der Reihe nach:
…, auf der Webseite der »FFAAA« war die Rede von »aïkidō avenir« – [»Zukunft des Aikidō«], mit einer großen Liste von Aikidōkas der FFAAA, die sich von Kyugraden bis hin zu nicht wenigen 6. Dane eingliederten. Trotzdem ließ mich dieses »potentielles revolutionäres Gedankengut« nur die Schultern ein wenig anheben. Dann wurden Wahlen zum Jahresende angekündigt – den Begleittext las ich wieder. Nun war, oder ich habe es vorher nicht gesehen, von mangelnder Kommunikation, & … & die Rede – fast gleichzeitig erschien vom »Rat der Hoch- graduierten« ein Schreiben, unterschrieben von Christian Tissier etc. …
… geht es hier um eine Art der Ausbeutung, die dramatische Konsequenzen hat? Daraus ließe sich u.a. schließen, dass jeder Teil ein wesentlicher Aspekt des Ganzen ist. Außerdem kann man die Funktion eines Teils nur dann vollständig verstehen, wenn man einen Überblick über Zweck und Funktion des Ganzen hat.
Ja, ich habe es nicht verstanden ¡
… mangelnde Kommunikation heißt es auch – ich schielte auf die Webseite der FFAB … schweigen bis in den Tod hinein …
Oft wird über Aikidō vom »Ego«; »den Elitären, des Aikidō« ; der Sekte, die sich unterscheiden wollen, vom »Mystisch Japanischen« gesprochen …
Veränderung oder Wandlung sind grundlegende Prozesse eines jeden lebendigen Systems – das aber ist untrennbar verbunden mit teilweisen oder vollständigen Zerstörung dessen, was vorher war; eine individuelle und kulturelle Veränderung, die für die gegenwärtig aufkommende Erforschung des Bewusstseins von besonderer Relevanz ist.
Wir erfahren auf unserem Weg Hilfen, aber auch Ungemach … jeder muss lernen und entscheiden.
Jeder Mensch in einer Gesellschaft braucht für sein Überleben ein geistiges Bild von der Gesellschaft und ihrer Kultur, wie auch von seinem eigenen Körper und seinen Regelmäßigkeiten, um durch sein Handeln, potentiellen Stress in verschiedenster Hinsicht verringern zu können.
Anthony Wallace nannte die Vorstellung den »Weg durch das Labyrinth«. Dieser Weg führt uns durch die Natur, die Gesellschaft, die Kultur, aber auch durch unseren Blick über »unseren Waagebalken« (Relevanz).
Ich bat Philippe Gouttard, der eine tiefere Einsicht, allein schon durch seine Mitgliedschaft, in die FFAAA hat, seine Sicht auf »aikidō avenir« für uns ein wenig zu eröffnen. (Seite 24)
Aufgrund von Veränderungen im sozialen Gefüge oder der Umwelt kann der einzelne auf seinem »Weg« nie alle auf ihn einstürzenden Informationen verarbeiten. Die Informationen führen zu einer Wandlung, einer »Neuerkenntnis«.
Obwohl die o.a. Zerstörung des alten Weltbildes sich über längere Zeit hinziehen kann, hat der Prozess der Neubelebung gewöhnlich den Charakter »eines Augenblicks der Einsicht, einer kurzen Phase der Erkenntnis von Beziehungen und Gelegenheiten. Die Neuerkenntnis des Weltbildes scheint auch normalerweise zu Anfang im Bewusstsein einer einzelnen Person zu erfolgen und nicht das direkte Ergebnis von Überlegungen einer Gruppe zu sein. Mit dieser neuen Ordnung geht immer ein Sortieren, Integrieren und Umstrukturieren von Elementen aus den alten Anschauungen einher.
Auf der einen Seite haben wir eine Leugnung, auf der anderen Seite eine Art Glaubenswechsel, und beides dürfte wohl geeignet sein, die Konflikte im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Weltanschauung eines einzelnen Menschen zu lindern. Am wichtigsten ist aber, dass die Notwendigkeit besteht, die westliche Technologie mit den östlichen mystischen und meditativen Traditionen zu vereinigen, um eine gegenseitige Bereicherung statt einen dauernden Widerstreit herbeizuführen.
Aikidō kann uns, wie auch Yoga oder Meditation, wenn wir wanken, unterstützen …
In der letzten Edition schrieb ich über die Augenpressur – als Teil der Vagus–Meditation, bereits an. Ich versuche dies separat weiter hinten fortzusetzen …
In La Colle s/Loup nahe Nizza fand vom 18. - 24. August das 50.-jährige Jubiläum statt. Ich muss aber dazu sagen, dass dieser Stage, seit meiner Zeit in Frankreich, zu einem Muss geworden war – 2024 ist es LA COLLE im Schwanengesang!
Es ist zum einen, die immer noch grassierende Aikidō-Krise, die auch diesen großen Stage nun scheinbar unwiderruflich den Garaus macht – oder kann ich ein »¿« dahinter setzen?
Lesen Sie dazu die Worte von Jenny Daems – Jenny hat von Beginn an, sehr viele Jahre den Stage in La Colle s/Loup organisiert ∞ Sie war die Ikone des Stage¡ {Seite 12]
Stéphane Benedetti – Nomen est Omen, Jenny hat gesprochen!
viel Freude
mit dieser Edition wünscht
Die Mannschaft de AJ und Ihr
Horst Schwickerath
Foto: Wolfgang Fürst – www.wrfuerst.com