Liebe Leserinnen, liebe Leser


 

 

Nach den ersten acht Jahren des AJ, kam 2002 der Entschluss, eine französische Version folgen zu lassen  …
Das Organisatorische war das Kleinere … »aber vier Mal im Jahr – das war schon eine andere Nummer …«
Konsequenterweise ließ ich »das Aiki-Dōjō einstellen«.  

Schon nach wenigen Editionen bedeutete diese Wahl, dass »einiges über den Kopf wuchs« und die »Sitzt Zeit« vor dem Monitor wurde länger und länger! – Sitzen, was bekanntlich recht ungesund ist. Auch wenn sich das in einem bekannten »Loriot-Sketch« ganz anders anhört (Hermann, was machst du da? – Ich sitze ¡).
 

Ich »spürte« das fehlende Training – ein Knie meldete sich physisch – Schmerzen bei normalen Gehen …
Ein nach vorne Kippen der Hüfte, oder auch schwingen dieser, linderte den Schmerz– da war doch noch etwas.


Ich begab mich in die Hände eines Chiropraktikers. Es wurde schmerzfreier! Trotzdem musste ich ihn immer wieder besuchen – schwierig, zumal  »einen Guten-Chiropraktiker« findet man nicht an jeder Ecke …

Ihn fragte ich, welche Übung ich gegen mein Psoas-Major (Hohlkreuz) machen könne, der wohl verkürzt sei … und die Faszien waren wahrscheinlich verklebt.

Er streckte ein Bein nach hinten weg, und erklärte mir wie … –
Klick – Yoga ¡

Vor vielen, vielen Jahren
in den 70ern habe ich neben Aikidō auch Yoga praktiziert; das muss es wohl gewesen sein – die Wiedererkennung, denn gedankenklick sah ich »meine Hüfte« und es fiel mir wieder ein, dass »die Hüfte, verdrehen oder abknicken … Fehlstellungen können in alle Richtungen über die Nerven kommunizieren. Bei mir war es neben dem Knie, der Fersensitz -Seiza- der nicht mehr so wollte, es klemmte … selbst der Schneidersitz …

 Nachdem ich 1982 nach Frankreich übersiedelte, baute ich in Joyeuse/Ardèche (im Norden bietet Dr. Jean-Marc Chamot »spricht Deutsch« mit seinem Sohn einen 1-wöchigen Stage an – dieser Stage ist aus Gesundheitlichen Gründen von Jean Marc, nach Asnières verlegt worden – sehen Sie in die Stageseite) meine Aikidogruppe auf – ich bot Sonntagmorgens für Interessierte einen Kurs an.
… wir begannen mit dem »Sonnengruß« … Jetzt übe ich ihn »für mich« …

Die vergessenden exakten Übungsabläufe fand ich jetzt im Internet – der Körper aber hat es nicht vergessen! Was einmal erlebt – bleibt abrufbar ∞ – ein schönes Gefühl war es, dass nach wenigen Übungen »Seiza« wieder möglich war! Ich muss, was schwieriger ist, »dran bleiben«!


Sie kennen sicherlich meine oft gestellte Frage – »ob das Aikidō nicht falsch gelehrt wird«; ob es nicht schneller mit anderen Methoden vermittelbar wäre …
In den Aikidōbewegungen ist ein Großteil des Yoga enthalten, nur kommen sie weniger zur Geltung und somit auch »weniger zur Beachtung«

»Es gibt keine schönen Oberflächen ohne schreckliche Tiefe« – Friedrich Nietzsche

So ist eine Vielzahl der Yoga-Übungen sehr vielfältig und die Übungen erreichen Muskeln, Sehnen, Faszien, Nerven und Organe.

Die Aikidōbewegungen die wir erlernen, bewegen Uke, aber es fällt uns doch sehr schwer, diese entspannt auszuführen, ohne störenden Kraftaufwand.

Aber ich möchte keine Äpfel und Birnen vergleichen, eine Kampfkunst Aikidō & Yoga.


Potenzial hat die Vagus-Meditation und die damit einhergehende Manipulation des Vagus-Nervs, was man auch bei anderen Personen anwenden kann:
 

Prof. Gerd Schnack berichtet von seiner Frau, die von einer meditativen Wanderung im Thüringer Wald kam und mit dem ICE nach Mannheim fuhr. Dort stiegen Massen neuer Reisender in den ICE ein. Bald darauf eine Lautsprecherdurchsage; »Befindet sich ein Arzt im Zug, bitte dringend in Wagen N° 22!«


Seine Frau macht sich auf den Weg durch die eng gefüllten Gänge, die gesamte Zugbesatzung steht vor einer geschlossenen Toilette, eine Frau im verwirrten Zustand hat sich hier eingeschlossen. Seine Frau klopft an, gib sich als Ärztin zu erkennen, die Frau öffnet mit wirren Haaren. Sie saß auf der abgedeckten Toilette, das Waschwasser im Becken lief, und die Frau kühlte ihr Gesicht mit dem fließenden Wasser, die Kleidung war inzwischen total durchnässt. Sie hatte absolute Platzangst in der Enge unter diesen vielen Menschen.


Seine Frau wandte wenige Minuten die leichte Augenpressur an, der Zustand verbesserte sich umgehend, die Pressur wurde mehrmals wiederholt, und der Frau ging es schnell deutlich besser. Sie konnte bald selbstständig aufstehen, seine Frau reichte ihr beide Hände und ging mit ihr »im Rückwärtsgang« durch etliche Wagen in das Abteil der ersten Klasse, das der Zugführer bereits reserviert hatte. Die Augenpressur wurde wiederholt, die Technik dabei der Frau erklärt, damit sie sie selbstständig weiterführen konnte.


In Stuttgart musste seine Frau den Zug verlassen, die Frau war jetzt stabil in ihrem Verhalten und war schon ganz auf die Augenpressur fixiert, weil sie unmittelbar gefühlt hatte, dass dieses Verfahren für sie in diesem Moment die richtige Lösung war!

Die selbst durchgeführte Augenpressur ist auch eine hervorragende Notfallmaßnahme bei akuten Schmerzen aller Art, bei akutem Rückenschmerz ebenso wie bei der Angina pectoris, vor allem wenn Sie sie gleichzeitig mit der Entspannungshocke verbinden.


Die Augenpressur ist nur ein Teil der Vagus-Meditation, mehr dazu in der nächsten Ausgabe.

 

 


viel Freude

mit dieser Edition wünscht

Die Mannschaft de AJ und Ihr

                         Horst Schwickerath

 

 

 

Foto: Wolfgang Fürst – www.wrfuerst.com

 

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