Liebe Leserinnen, liebe Leser


 

Seit dem Jahr 2000 sinken die Mitgliederzahlen signifikant der Aikidōkas ….
Bis über die Mitte des 2. Jahrzehnts des 21 Jahrhunderts wurde das von vielen Dōjōs, sowie den Verbänden, mehr oder weniger abgestritten. Keiner getraute sich die Realität offen auszusprechen.
Jedes Mal wenn ich die Frage nach den wirtschaftlichen Verhältnissen stellte, wurde ihr ausgewichen. Was bei Vereinen »einfach« ist, da die städtischen Mieten marginal sind, Dōjōs hingegen, vor allem junge, können schnell an ihre wirtschaftlichen Grenzen kommen.
Dann begann das große Klagelied in vielen Strophen. Man begann die Hemdsärmel hochzuschieben und zu diskutieren & zu diskutieren …

Auf festen Beinen stand sie nun in der Aikidō-Landschaft, die Aikidōkrise ∞
Nach mehr als 15 Jahren musste man sich dazu bekennen, es wurde schamvoll klar, dass da etwas »schief läuft«. Etwas, was man all die Jahre, nach dem Motto »was nicht sein darf, das nicht sein kann« verdrängt hatte – nun aber als Lebenspartner akzeptieren musste …

Es entstanden Diskussionsrunden in Vereinen und Verbänden, und selbst wenn sie »einstimmig verliefen«, ist es kein Garant der Wahrheitsfindung. In den Dōjōs blieb und war es der Dōjōchō, der den Kopf hinhalten musste …

Das Problem beginnt in den untersten Bereichen, den Dōjōs. Sie fühlen sich allein gelassen! Und suchten ihr Heil bei Facebook und Co. Nur Facebook kann nicht helfen, FB sucht selbst Hilfe, um weiter bestehen zu können.
Die Dōjōchōs eines jeden Dōjōs bemerkten viel zu spät, dass die sogenannten Likes Blendwerk sind und die vielen »Freunde« eine Illusion, wie es die Likes selbst sind.

Aber gerechterweise muss man sagen, dass das günstige Internet »die einzige Möglichkeit« ist, auf sich oder ein Problem aufmerksam zu machen. Kommt aber jemand aus Süddeutschland oder gar aus Afrika in ein Dōjō in Westdeutschland?

Man muss eine eigenständige und effektive Kommunikation aufbauen können. Oft scheitert so etwas:
• an den Vereinen, die diese »Arbeit« nicht stemmen können
• solche Kommunikationsmaßnahmen sind aber nützlich, um die Sichtbarkeit der Vereine zu erhöhen, aber auch um die Sichtbarkeit von Aikidō im Allgemeinen zu erhöhen – eben auch durch thematische Suchmaschinenoptimierung bei MetaGer oder Google
• als  Dōjōchō muss ich regelmäßige Informationsarbeit leisten
• Vereine sollten ihren Gruppen, Inhalte für Sportler oder zukünftige Mitglieder anbieten

– die beiden letzten Punkte können aber auch an mangelnder Zeit, mangelndem Interesse oder fehlenden Kompetenzen fehlschlagen …

Die gute Nachricht ist, dass es gar nicht so schwer ist, Ideen für Inhalte zu finden: 
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• Man kann sich von den Schwierigkeiten von Neulingen inspirieren lassen – viele Trainer reden allzu gerne von ihrem Lernprozess durch ihre »Schüler«!
• Sich von den Bedürfnissen und Zielen neuer Mitglieder inspirieren lassen.
• Videos zum Anlegen von Gürteln oder Hakama erstellen
• Lehrvideos zur Wiederholung von Graden erstellen
• Sprechen Sie über Themen, die bereits behandelt wurden, aber aus »Ihrem eigenen Blickwinkel«

Denken Sie daran, dass, wenn Aikidōkas nicht über Aikidō sprechen, andere über Aikidō sprechen werden, und zwar nicht unbedingt mit den richtigen Worten. Man braucht sich nur die Inhalte anzusehen, die in den Medien auftauchen, wenn man zu verstehen versucht, was Aikidō ist – eine Kampfkunst, die die Kraft des Gegners »gegen diese selbst wendet«.

Vergessen Sie nicht, dass »zu viele Aikidō-Trainer« ohne grundlegende Kenntnisse die Trainerposition übernehmen. Was oft genug zur berechtigten Kritik Anlass bietet.


Sie müssen keine Kommunikationsagentur gründen, aber fotografieren Sie ein Mitglied mit einem nicht zu einfachen Handy – das Foto sollte mit dessen Einwilligung auf der Dōjō-Webseite seinen Platz finden – so können sie jederzeit über Kurse oder Praktika berichten … es wird gerne gelesen und bietet Anreize …


Kommunizieren Sie Ihre Veranstaltungen (Praktika, Übungen wie Yoga, Bogenschießen, Iaidō oder andere) in verschiedenen Phasen des Projekts.

 
Im Vorfeld können Sie Newsletter Ihrer Veranstaltungen anbieten, einem Facebook-Post), während der Veranstaltung (Stories, wenn möglich) und nach der Veranstaltung (Fotos von der Veranstaltung als Leitfaden für einen Rückblick mit einer kleinen Bilanz). Dies vermittelt eine dynamische Sicht auf Ihr Dōjō … 


Nehmen Sie eine Multi-Channel-Kommunikation an.

Sie müssen nicht überall präsent sein. Stattdessen kann es interessant sein, von der Website des Dōjōs, Vereins aus, über eine Veranstaltung zu kommunizieren.
Sie können dann ein soziales Netzwerk (Facebook oder andere) und einen anderen Verbreitungskanal (Whatsapp/Newsletter für vereinsinterne Kommunikation) wählen, um die Information weiterzugeben.

Durch diese Multichannel-Präsenz können Sie Zielgruppen erreichen, die nicht auf allen diesen Kanälen präsent sind.

 Passen Sie das Format Ihres Bildmaterials an das gewählte soziale Netzwerk an.

Sie werden feststellen, dass die Bilder/Fotos nicht auf den anderen Kanälen passen. Und das aus gutem Grund: Das Format ist nicht angepasst. Mit einem kostenlosen Tools können Sie für jeden Verbreitungskanal ein eigenes Bild erstellen. Ihre Kommunikation wird dadurch weniger amateurhaft wirken! Mit jedem weiteren Schritt verändern Sie Ihre Kenntnis und Position. 

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, wie Sie eine professionelle Kommunikation für Ihr Dōjō/Verein entwickeln können! Ihr Image wird dadurch gestärkt!


Warum in sozialen Netzwerken präsent sein, wenn Sie dem Verein keine Mitglieder bringen?


Wir sehen es in der politischen Landschaft z.B. in Deutschland, dass Erkenntnis und Veränderung keineswegs kausal verlaufen – Wie stümperhaft die oft unerfahrensten Menschen, meist ohne fundierte Ausbildung » das Geschick Deutschlands « lenken möchten – das muss Ihnen nicht passieren, wenn Sie Ihrer Erkenntnisse und Erfahrungen reflektieren und keine Angst scheuen, im Bedarfsfall und um Hilfe zu bitten …

Leider meine ich feststellen u müssen, dass nach der Corona- und Aikidōkrise lediglich die Webseiten der Verbände ein neues Gesicht erhalten haben – dies zeigt in meinen Augen keine wirkliche innere Veränderung – es gilt zu hoffen, dass ich mich täusche.





Geruhsame Feiertage


undviel Freude

mit dieser Edition wünscht

Die Mannschaft de AJ und Ihr

                         Horst Schwickerath

 

 

 

Foto: Wolfgang Fürst – www.wrfuerst.com

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