Worte des Meisters, Fortsetzung

Walther 1995 in Kyoto.
Walther 1995 in Kyoto.

Meister Ueshiba Morihei hat oft gesagt: „Aikido dient nicht dazu, andere zu besiegen oder Schlachten zu gewinnen. Aikido basiert auf Widerstandslosigkeit, es gibt weder Konflikt noch Sieg.“

Manche meinen, Aikido sei kein Budo oder auch, Aikido sei – da es keine Wettkämpfe gebe – ein Hort von Politikern und anderen Leuten, die auf Umwegen und durch politischen Wetteifer gewinnen und ihr Ego aufwerten wollten. Das hatte er nicht im Sinn. Seine Vorträge waren manchmal widersprüchlich und paradox. Es schien, als wenn er selbst um den Wert des Budo als spirituelle Disziplin ringe. Budo und die spirituellen Lehren des Omoto, des Shinto, des Buddhismus und des Zen waren schon immer eng miteinander verbunden, doch gab es immer Spannungen und schon immer gab es Konflikte und das Beste, worauf wir hoffen können, ist ein Kompromiss.

Das Leben von Miyamoto Musashi zeigt diesen Konflikt sehr gut. Er war sowohl ein Künstler, ein Krieger (Kenjin), als auch ein Anhänger des Zen-Priesters Takuan. Diesen Ideologien kann ein einzelner nicht gleichzeitig nachhängen, deswegen folgten sie aufeinander. In Musashis Fall besteht diese Abfolge aus einer mit Gewalt erfüllten Jugend, einem gelehrten Erwachsenenalter und einem hohen Alter, welches von Religiösität und Spiritualität geprägt war.
Bei O-Sensei war es genauso. Er begann mit dem starken, physischen Budo des Daito-Ryu Aiki-Jutsu von Sogaku Takeda, gefolgt von einer nachdenklicheren Phase mit Deguchi Onisaburo – aber immer noch vom Geist des Budo getragen. Nach der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki und Japans Niederlage wurde sein Budo, insbesondere also das Aikido, ein Mittel zur Verbreitung von Gewaltlosigkeit und Weltfrieden.

Er hat zudem ein Alter erreicht, in dem [das konfliktträchtige Leben] überwunden wird.

Er sagte weiterhin, dass Aikido jedem von uns hilft, die Mission zu erfüllen, die wir vom Himmel erhalten.

„Wir beginnen unser spirituelles Training mit Masakatsu-Agatsu-Katsuhayabi und schreiten     fort zum natürlichen Zustand der     Bewegung des Universums. Das Training muss fortgesetzt werden bis das Gute und Rechte erkannt wird und bis das Gute und Rechte im Selbst verwirklicht wird, denn dies ist der Himmel. Die Menschen im Himmel wissen nicht, dass sie dort sind. Der Sinn des Shugyo (ernsthaftes Training) besteht in der Vereinigung des Menschen mit dem Göttlichen. Der Mensch und Gott bestehen aus der gleichen Substanz, doch der Grad der Einheit ist veränderlich. Der Mensch kann seine Grenzen nicht überwinden. Doch der Geist des Bu (Budo) ist in der Lage, wunderbare Ergebnisse zu erzielen, wenn er sich im Einklang mit Himmel und Erde befindet. Bu ist der Weg der unendlich kleinen physischen Änderungen. Von einem ausgehend, erreicht es zehntausend Dinge. Es eröffnet nicht nur eines, sondern zehntausend Gesetze, es veredelt das Schwert des Kasunagi, während es sein Werk tut. Das Herz bleibt klar wie der Himmel, ist fähig jede Mühsal zu ertragen, weit wie der Ozean und erhaben wie die Berggipfel. Der Geist des Bu gibt allem Lebendigen das Leben, klein und groß. Das solltest Du üben, erfahre das Licht und werde eine völlige Manifestation der Wahrheit. Hartes Training wird deinen Körper und deine Seele stärken und ein Individuum in Harmonie mit den Gesetzen der Natur hervorbringen.

Verbreitet mein Aiki, so dass wir das wahre Licht sehen können [und] der Geist des Aikido hell erleuchten kann. “

Ich muss nicht besonders erwähnen, dass es darauf ankommt, dieses Ziel mit ganzem Herzen zu verfolgen. Tue dies und gleichzeitig solltest du die Gegenwart im Blick haben und einen Beitrag dazu le

© Copyright 1995-2024, Association Aïkido Journal Aïki-Dojo, Association loi 1901