Gespräch mit Jane Oseki aus New York.

Interview mit Jane Oseki, die von der weiblichen Kommission und Meister Tamura eingeladen wurde, um das nationale weibliche Seminar in Irigny am 4. und 5. März 2000 zu leiten.


Jane Oseki im Gespräch mit Tamura Sensei.

Aikicom: Jane, wir würden Sie gerne ein wenig näher kennen lernen, wer Sie sind, was Sie machen. Könnten Sie sich vorstellen?

Jane Oseki: Was das Aikido betrifft, ich habe 1971 angefangen. Es sind also schon fast 30 Jahre, damals kam ich gerade aus der Schule.

Ich habe zuerst Kendo, Karate und Tai Ji gemacht. Und eines Tages hat ein Freund mir gesagt: »Du solltest mal Aikido ausprobieren«. Und ich habe mich gefragt: »Was ist das? Kann man das essen?«.
Ich bin also mal gucken gegangen, was da war in der 18. Strasse (Adresse des Dojos von Yamada Sensei in New York; Anmerk. der Aikidojournal-Redaktion). An diesem Tag hat Yamada Sensei eine fotografierte (photoshooting?) Vorstellung gehalten und ich habe mich in diesem Moment in das Aikido verliebt.

Ich habe mit Yamada Sensei begonnen zu trainieren und tue es seitdem. Was mein privates Leben angeht, so bin ich Lehrerin. Ich unterrichte 11-jährige Kinder. Es sind Kinder mit Lernschwächen. Ich unterrichte nun seit 15 Jahren. Ich habe eine Tochter, sie ist im 6. Semester an der Universität.

Aikicom: Macht sie auch Aikido?

Jane Oseki: Ja, sie hat mit 7 begonnen. Sie hat nur den 4. Kyu, weil sie keine Prüfungen macht. Sie könnte besser sein und einen höheren Grad haben, aber sie ist sehr beschäftigt und muss vieles tun.

Aikicom: Sehr wenige Frauen schaffen es zu einem so hohen Niveau. Sie sind immerhin 6. Dan. Wie erklären Sie Ihren Weg zu diesem hohen Grad?

Jane Oseki: Am Anfang, als ich begann, gab es nur wenige Frauen und die Männer und Yamada Sensei schenkten uns viel Aufmerksamkeit. Ich habe angefangen zu unterrichten sobald ich 1. Kyu war, weil ich glaube, dass es ein anderes kulturelles Verhalten gegenüber den Frauen gibt, zwischen dem was ich in New York erlebe und dem was hier in Frankreich stattfindet.

In New York ist Meister Yamada sehr sensibel was die Gleichberechtigung der Frauen angeht. So ist sein Unterricht sehr ausgeglichen. Yamada Sensei macht kein Unterschied zwischen Mann und Frau. Er nimmt sie als Uke, er wirft sie auf die gleiche Weise wie Männer. Er macht wirklich kein Unterschied in der Weise wir er mit seinen Schülern trainiert.

Ich bin ihm auf Lehrgängen oft als Uke nützlich. Er benutzt mich für Würfe. Er macht keinen Unterschied wenn er mit mir trainiert oder wenn er es mit Männern tut.

Ich habe einen hohen Grad weil mein Lehrer mir die Möglichkeit, die Zweckmässigkeit gegeben hat zu diesem hohen Grad zu gelangen, da er keinen Unterschied zwischen Mann und Frau macht. Bei einer Prüfung ist es das gleiche. Gleicher Test, gleiche Auswertung. Alles ist gleich zwischen Mann und Frau.

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